Die Regiestelle Hauswirtschaft digitalisiert sich und bleibt dabei ihrem Konzept der Niedrigschwelligkeit treu.
Es war keine Überraschung, als sich Ende des alten Jahres abzeichnete, dass der Präsenzunterricht der Regiestelle Hauswirtschaft nicht länger aufrechterhalten werden konnte. Wöchentlich werden bis zu 30 Teilnehmer*innen qualifiziert, darunter über 20 hauswirtschaftliche Mitarbeiter*innen städtischer Kindertagesstätten. Wie hoch der Weiterbildungsbedarf und auch –wunsch unter den Teilnehmer*innen ist, zeigt sich immer wieder in den Kursen selbst, aber auch an den Nachfragen, die nicht alle abgedeckt werden können. So war für alle Beteiligten klar, dass es ein Alternativangebot geben muss, wenn nicht mehr vor Ort unterrichtet werden darf.
Die digitale Transformation macht auch vor der hauswirtschaftlichen Berufswelt nicht halt. Arbeit 4.0 bezeichnet den Prozess der Digitalisierung, der innerhalb der Gesellschaft und insbesondere auf dem Arbeitsmarkt zu tiefgreifenden Veränderungen führt. Und zwar in einem rasanten Tempo. Einige Berufe verändern sich, andere fallen weg. Das lebenslange Lernen und die berufliche Weiterbildung nehmen daher einen wichtigen Stellenwert für den Arbeitsmarkt ein. Denn auch die benötigten Kompetenzen unterliegen einem Wandel. Neben vermehrt technologischen und digitalen Grundkompetenzen werden auch Selbstständigkeit, Flexibilität, Organisations-, Kommunikations- und Kollaborationsfähigkeit von Arbeitgeber*innen erwartet.
Gleichzeitig sind geringqualifizierte Personengruppen mehrfach benachteiligt. Sie nehmen seltener an Weiterbildung teil als formal höher Qualifizierte und haben schlechteren Zugang zu den neuen Medien – hier spricht man von der digitalen Kluft (Digital Divide).
Trotz oder gerade wegen dieses Wissens ging die Regiestelle online und unterrichtet seit Anfang Dezember im virtuellen Klassenzimmer – mit einem vollen Kurs. Das digitale Angebot schult ganz nebenbei digitale Fähigkeiten, Durchhaltevermögen, Flexibilität, Neugier und manchmal auch die Frustrationstoleranz.
Auch im neuen Jahr zeichnet sich noch nicht ab, wann Präsenzunterricht wieder aufgenommen werden darf, sodass der digitale Unterricht auch 2021 prägen wird. Hybride Formate, also eine Mischung und Präsenz- und Onlineunterricht, wären auch innerhalb der niedrigschwelligen Bildungslandschaft ein wünschenswertes und zukunftsfähiges Konzept, das Arbeitnehmer*innen die Teilhabe an einer digitalen Wissensgesellschaft ermöglichen würde.
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