Das Secondhand-Team der diakonia ist derzeit traurig und glücklich zugleich: Traurig, weil das „Kinderkleidsam“ in der Blutenburgstraße 112 nach 15 Jahren geschlossen wird; glücklich, weil es an anderer Stelle mit einem neuen Ladengeschäft weitergehen wird. Mit dem kleinen Laden, der gerade einmal 41 Quadratmeter misst, „geht eine Ära zu Ende“, sagt Julia Boiger, Betriebsleiterin von diakonia secondhand Einzelhandel. Zum einen, weil Umbau und Neugestaltung des Ladens das erste Projekt mit Architekten Christian Beckmann war, der in der Folgezeit viele Standorte mit seiner kreativen Handschrift verschönert hat. „Diese individuell gestalteten Räume sind auch schöne Arbeitsplätze für viele Menschen geworden“, sagt Julia Boiger. Und zum anderen Laufe hat sich im Lauf der Jahre das Warensortiment des Kinderkleidsams genauso vergrößert wie das Team. „Das war für alle ein ausgesprochen abwechslungsreiches Arbeiten.“
Am 31. Juni geht nun das zu Ende, was im August 2006 begonnen hat. Der Vermieter verlängert den Mietvertrag nicht . Das „kleidsam“, ebenfalls ein Secondhand-Laden der diakonia schräg über die Straße bleibt bestehen – und dieses Geschäft für Frauenmode gab damals auch den Anlass für den Kinderladen, erinnert sich Boiger: „Dort wo Frauen sind, sind auch Kinder nicht weit.“ Ihr Sohn änderte daraufhin seine Berufspläne: Wollte er bisher als Eisverkäufer den Kindern die Wartezeit während der Einkäufe versüßen, so war sein neuer Plan, als Chef des Kinderkleidsams das eingehende Spielzeug zu kontrollieren. Mittlerweile studiert der junge Mann und hat ganz andere Pläne im Kopf.
Ob es ein neues Kinderkleidsam geben wird, steht derzeit noch in den Sternen. Julia Boiger: „Wir sind gerade in der kreativen Phase und brauchen noch etwas Geduld.“ Die Ware des Kinderkleidsam wechselt ins große Gebrauchtwaren-Kaufhaus in der Dachauer Straße 192, in dem es künftig ein erweitertes Sortiment an Kinderbekleidung und Spielwaren geben wird . Das Team wechselt in das neue Ladengeschäft „Voilà“, das diakonia am 1. September in der Kurfürstenstraße 4 öffnet. „Es geht also an anderer Stelle munter voran“, sagt Julia Boiger. „Wir haben einen neuen Laden in der quirligen Maxvorstadt mit einem völlig neuen und flexiblen Sortimentskonzept und freuen uns schon sehr auf neue Kund*innen!“ Und deshalb sind sie auch ein bisschen glücklich bei diakonia.
Klaus Honigschnabel